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Mobilität

Am Anfang ungewohnt

Diese Beitrag ist eine Fortsetzung von „Wenn jemenad eine Reise tut …

Nach der Übergabe unserer Wohnung an unsere Feriengäste, begann die Reise damit, dass ich mich verfuhr. Am Autobahnkreuz Frankenthal verpasste ich aus Unachtsamkeit die Auffahrt zur A61. Die Übersichtlichkeit war wegen einer Baustelle schlecht. Und während eines Überholvorganges war dann die Abfahrt ganz schnell vorbei. Was normalerweise nicht der Rede wert ist, führte direkt zur ersten Verunsicherung, als das Auto mitteilte, dass die Ladung nicht ausreichen würde, um das Ziel in Bonn zu erreichen. Damit hatte ich aber ehrlich gesagt auch gar nicht gerechnet. Auch, wenn das Auto die Reichweite mit 244 Kilometer angab, rechnete ich nicht damit, das Zwischenziel in einem Rutsch zu erreichen. Tatsächlich ist es ja sinnvoll, Zwischenhalte dort einzuplanen, wo Schnellladestationen verfügbar sind. Was, wenn man in einen Stau kommt oder wegen einer Vollsperrung eine längere Umleitung fahren muss.

Werkzeuge für die Reiseplanung

Als Neuling im Hinblick auf die Durchführung einer Reise mit einem E-Auto stellen sich einige Fragen:

  • Wie erstelle ich eine Route zum Zielort, die Haltepunkte mit Ladestationen, Hotels mit Lademöglichkeiten sowie vorhandene Ladekarten berücksichtigt und Ladezeiten minimiert?
  • Wie übertrage ich die Routen komfortabel auf das Navigationssystem des i3?

Routen

Nach einigen Rückfragen bei mir bekannten E-Auto-Enthusiasten entschied ich mich für die Webseite von GoingElectric. Diese Seite kann Routen vom Start- zum Zielort unter Berücksichtigung der Lademöglichkeiten erstellen und als Link speichern. Man kann auch Profile für unterschiedliche Fahrzeuge, zugehörige Ladekarten und Steckersysteme anlegen, auf die dann jeweils zugegeriffen werden kann. Diese Profile filtern dann die Ergebnisse und bieten einem nur die sinnvollen Ladestationen in der Ergebnisliste an. Für unsere Reise gehe ich von einer Reichweite von 160 km aus. Wir starten mit vollgeladenem Fahrzeug und laden an CCS-Stationen voll auf (hierzu etwas in einem späteren Beitrag). Um an Schnelladestationen zu kommen, nehme ich in Kauf, 10 km ins Umland der direkten Strecke zu fahren. Es wird auf die vorhandenen Ladekarten gefiltert und als mögliche Stecker werden Schuko, Typ 2 und CCS angegeben. Damit ergeben sich in Abhängigkeit der tatsächlichen Ladeleistungen entsprechende Dauern für das Laden und Routen. Ich nehme gerne Umwege in Kauf, wenn das Laden dadurch schneller erfolgt.

EInstellbare Parameter bei GoingElectric

Und wenn dann mit diesen Angaben eine Route erzeugt und diese manuell nachoptimiert wurde, muss man diese nur noch dem Navigationssystem des Autos beibringen. Natürlich von Hand. Aber diese Zeit sollte man sich nehmen.

Hotels

Die Webseite von GoingElectric bietet auch die Möglichkeit, Hotels mit Lademöglichkeiten zu sehen. Allerdings ist es nicht möglich, auf der einen Seite günstige Angebote über Buchungssysteme zu finden und andererseits die passenden Routen zu finden.

Genaues Hinschauen lohnt

Wie gesagt, wir fuhren mit unseren Enkelkindern von Mannheim nach Bonn. Die vorgeschlagenen Ladepunkte wurden von mir zunächst einmal falsch „interpretiert“. Nachdem ich seit Jahrzehnten diese Strecke regelmäßig fahre, dachte ich „von der Karte runter gelesen“, dass die Ladepunkte am Rasthof Hunsrück und Mosel wären. Aber Achtung – genau lesen lohnt. Letztlich war der angefahrene Ladepunkt an der Autobahnraststätte Moseltal West. Und wie ich oben bereits erwähnt – die geneue Übertragung der Route ins Navi lohnt sich.

Ladesäulen-Erlebnisse

Meine stärkste Befürchtung war ursprünglich, dass man an einer Ladesäule ankommt und die auf unbestimmbare Zeit besetzt ist.

Das würde natürlich jede Reise unplanbar machen, wenn es öfters passiert. Das habe ich bislang so allerdings nicht erlebt.

Was mir an „normalen“ Tankstellen noch nie passiert ist – an Ladesäulen lernt man Menschen kennen. (Darüber werde ich später noch berichten.) Das liegt natürlich daran, dass man Zeit hat. Während man an der Tankstelle schnell tankt und wieder wegfährt, damit man die Säule wieder freigibt, dauert das Laden dann doch einige Minuten. Und so ergeben sich Möglichkeiten für Gespräche. So hat mich beispielsweise bei einem 22 kW Zoe-Lader interessiert, wie denn so seine Erfahrungen sind. Der Rentner erzählte mir dann, dass er seit fünf Jahren zusammen mit seiner Frau mit dem Zoe unterwegs ist und das erste Mal erleben würde, dass ein weiteres Fahrzeug zusammen mit seinem an der Autobahnraststätte Moseltal West lädt. Tatsächlich standen bei meiner Ankunft bereits zwei Fahrzeuge an der Ladesäule. Ein Hyundai, der kurz nach unserer Ankunft wegfuhr und dieser Zoe.

Insgesamt muss man sich also genau die vorgeschlagenen Ladestationen anschauen und diese akribisch als Zwischenstops ins BMW-Navi eintragen. Sonst fährt man vorbei.

Reisen mit Kindern

Die Standorte mit Ladestationen, die wir bislang aufgesucht haben, waren insgesamt nicht für Kinder geeignet. Mag sein, dass es da Ausnahmen gibt. Aber bisher haben wir auf unserer Reise einige Stationen angefahren. Kinderspielplätze waren nicht oder nur sehr rudimantär vorhanden. Grundsätzlich ist es ja nicht schlecht, alle zwei Stunden eine Pause einzulegen. Das kommt eigentlich auch dem Reisen mit Kindern sehr entgegen.

Aber aktuell gilt für die Orte mit Lademöglichkeiten, dass die für Kinder wenig bieten.

Rüdiger Kladt

Ich werbe für eine innovative, vorwärts gewandte, weltoffene und tolerante Politik, die sich an humanistischen Grundsätzen orientiert. Es ist nicht leicht, die dafür notwendigen politischen Mehrheiten zu überzeugen. Und viele Kompromisse sind lediglich ein Schritt in die richtige Richtung.

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