Leben und Politik in Zeiten der Globalisierung

Wir entscheiden heute, ob und wie die Menschheit die nächsten 100 Jahre überlebt

Mobilität

Wenn jemand eine Reise tut…

… so kann er was erzählen, wusste schon der deutsche Dichter Matthias Claudius (* 15.08.1740, † 21.01.1815 ). Tatsächlich bin ich gespannt, was es zu berichten gibt. Es geht mir nicht um Erzählungen über Reiseziele, sondern über den Weg dorthin. Einen Weg, der mit einem E-Auto zurückgelegt wird.

Alltagstauglichkeit

Neulich wurde bei einer Veranstaltung vom Referenten mitgeteilt, dass das einzige alltagstaugliche E-Auto ein Tesla sei. Nun, die Alltagstauglichkeit ist sicherlich von Erwartungen und Anforderungen geprägt, die Mensch mitbringt, wenn er über seine persönliche Mobilität nachdenkt. Und da dürfte ein Handelsreisender, der täglich mehrere hundert Kilometer, meist auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen in die entlegensten Gegenden der Republik  runterspult, andere Vorstellungen haben als ich.

Wie ist also meine persönliche Mobilität gestrickt? Die Antwort auf diese Frage bestimmt meine Beurteilung von Alltagstauglichkeit.

Der Weg ist das Ziel

Ich fahre äußerst selten mehr als 50 Kilometer am Tag. Mehr als 400 Kilometer lege ich auf dem Weg in den Urlaub zurück. Und nachdem meine Kinder groß sind, nehmen meine Frau und ich uns Zeit für die Reise. Der Urlaub beginnt, wenn wir die Haustüre abschließen und hört auf, wenn wir sie wieder aufschließen. Und unsere nächste Unterkunft buchen wir oftmals während der Fahrt. Unter diesem Gesichtspunkt passt ein E-Auto ganz gut zu uns. Wir fahren so um die 500 Kilometer, machen mehrere Pausen, schauen uns zwischendurch vielleicht etwas an, gehen Essen, und fahren zur nächsten Unterkunft. Unser Fernziel ist dieses Mal Stralsund, auf dem Weg dahin liefern wir unsere Enkelkinder in Bonn ab und vielleicht fahren wir auch noch weiter in den Norden. Je nachdem, wie es sich ergibt, fahren wir vielleicht auch noch nach Dänemark oder Schweden. Wir werden sehen. Man sieht – ich bin kein großer Urlaubsplaner, der akribisch seine  Urlaub vorplant. Und genau darauf habe ich auch keine Lust. Ich will nicht heute bereits planen müssen, wann ich wo übernachte und an welchen Orten ich die Batterie lade.

In diesem Sinne teste ich E-Mobilität auf die Alltagstauglichkeit im Urlaub für mich. Keine sonderliche Planung, im Besitz von zwei Ladekarten, die zu dem CarSharing-E-Auto dazugehören, fahren wir los.

Ladekarte der Stadtwerke Heidelberg Ladekarte der MVV

Auf den Spuren von Bertha Benz

Aber nicht ohne Sicherheitsnetz. Statt einem Renault Zoe, der mehr Kofferaum bietet, die größere elektrische Reichweite hat und kostengünstiger ist, fahren wir mit einem BMW i3 mit Rangeextender, den ich allerdings nur im Notfall anschalten werde. Und wenn es ganz krass kommt, lasse ich das Fahrzeug stehen und rufe einen Taxi. Wir werden sehen, ob wir ankommen und mit welchen Tücken wir es zu tun bekommen. Und genau darum wird es in meinem Reisebericht gehen.

Rahmenbedingungen für die Reise

Ich bin nun niemand, der seinen Ehrgeiz dafür einsetzt, mit einer Batterieladeung möglichst weit zu kommen. Ich gehe daher davon aus, dass pro 100 Kilometer in etwa 20 kWh verfahren werden. Das entspricht in folgenden Rahmenbedingungen:

  • Oberes Limit auf Tempo 130 km/h,
  • Auf Autobahnen Tempomat auf 120 km/h,
  • Klimaanlage gegbenenfalls an und auf 23°C eingestellt,
  • Zuladung mit Gepäck in etwa 240 kg.

Eine Regel werde ich berücksichtigen: „Vollladen, wenn  die Restreichweite 100 km unterschreitet und Schnellladung  möglich ist.“

Entschleunigung – warum nicht?

Damit ist klar, dass je nach der vorhandenen Ladeinfrastruktur zu der reinen Fahrzeit für fast 1000 Kilometer entsprechende Ladezeiten hinzukommen. Und das ist knapp eine Stunde Ladezeit für 100 km, wenn man nur mit 22 kW laden kann. Dabei muss man allerdings berücksichtgen, dass die ersten 200 km mit dem i3 ohne eine Ladung gefahren werden können und eine Zwischenladung an einer „besseren“ Ladesäule das Fahrzeug für die nächsten 200 km fit macht. Und während der Übernachtung im Hotel reicht eine normale Steckdose damit das Auto am nächsten Tag voll ist.

Um 400 bis 500 km zurück zu legen, muss man eine Stunde Pause zwischendrin einkalkulieren, wenn eine Schnellladaesäule verfügbar ist.

Und genau darum wird es in diesem Reisebericht gehen. Funktioniert das, wenn ich mit Ladekarten der Stadtwerke Heidelberg und Mannheim unterwegs bin?

Weiter geht es dann hier.

Rüdiger Kladt

Ich werbe für eine innovative, vorwärts gewandte, weltoffene und tolerante Politik, die sich an humanistischen Grundsätzen orientiert. Es ist nicht leicht, die dafür notwendigen politischen Mehrheiten zu überzeugen. Und viele Kompromisse sind lediglich ein Schritt in die richtige Richtung.

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